Ein Sommer mit open/happy End…

Dieser Sommer war nach einem holprigen Start ins Vegetationsjahr 2023 wirklich eine Wohltat für unsere Kulturen. Zwar haben wir heuer nur 15% der Marillen und 50% der Maibeeren geerntet die wir in einem normalen Jahr ernten, die Entwicklung der Kulturen zeigt aber in die richtige Richtung.

Ein kurzer Überblick nach Kulturen:

Marillen

Nach der Mauskatastrophe im Winter mit mittlerweile 120 ausgerissenen Bäumen, hat uns sowohl Spätfrost als auch ein sehr niederschlagsreicher April massive Ernteausfälle beschert. Wirklich massiv war dadurch auch das Auftreten von Monilia. Mit einem extremen Gesundheitsschnitt konnten die Sorten Anegat und Bergarouge gerade noch gerettet werden. Hier zeigte sich welche Sorten wirklich was drauf haben in Sachen Pilztoleranz… Bei der jährlich um den 15. Juni einsetzenden Ernte konnte nur die Sorte Maya Cot überzeugen. Alle anderen Sorten, besonders aber unsere Lieblingssorte Tsunami (5%-iger Ertrag) haben wirklich ausgelassen…

Viele unserer frühen Marillen haben wir heuer bereits im Sommer geschnitten, den Rest bei perfektem Wetter anfangs September. Ein trockener Schnitt im Bio-Anbau bildet eine gute Basis für das darauf folgende Erntejahr. Der Ansatz an Fruchtknospen ist sehr gut und in uns wächst schon wieder die Vorfreude auf die ersten Marillen 2024!

Maibeeren

Ähnlich den Marillen dürfte bei den Maibeeren das Wühlmausproblem größer als gedacht sein. Neben dem ungünstigen Wetter im Frühling dürften die Mäuse für einen nennenswerten Anteil des Ernteausfalls verantwortlich sein. Viele kümmernde Pflanzen und abgenagte Wurzeln sowie Gänge in den Dämmen zeugen von einer großen Mauspopulation. Ein Glück ist, dass „nur“ unsere 2020 gepflanzte Maibeerenanlage von den Mäusen heimgesucht wird und die Neupflanzung vom Herbst 2021 keine großen Probleme aufweist. Im kommenden Jahr werden wir auch das erste Mal die Neupflanzung beernten können. Die Zukunft wird dann zeigen was wir mit den „alten“ tun. Es zeigt sich schon jetzt, dass die händische Ernte von über 1ha Maibeeren nur unter massivstem Einsatz aller Freunde und der ganzen Familie schaffbar ist und da stellt sich schon die Frage – Ob nicht 0,5ha Maibeeren langfristig nachhaltiger für unseren Hof sind? – Die Antwort wird die Zeit bringen, eines aber gleich vorne weg – Die Maibeere oder Haskap ist und bleibt eine wesentliche Kultur am Spitzlehner Hof.

Felsenbirnen

Eine top Entwicklung und die ersten Kostproben im heurigen Sommer lassen uns freudig auf die erste wirkliche Ernte im Jahr 2024 blicken. Die Ernte wird voraussichtlich Mitte Juli beginnen und ca. 2 Wochen dauern.

Feigen

Der kühle Frühling verzögerte die heurige Feigensaison um 3 Wochen. Wirklich interessant, dass die Bäume diese Zeit nicht kompensieren konnten und auch die Herbstfeigen fast 1 Monat Verspätung zur normalen Reifezeit aufweisen. Trotz dieses kleinen Problems läuft die Ernte und die Vermarktung gut. Schön, dass es so rund läuft bei den Feigen – hoffen wir auf einen milden Winter.

Indianerbananen

Sie sind die einzigen, die nicht so performen wie wir uns das wünschen würden. Einige Fehler die wir gemacht haben, konnten wir mit Hilfe von Experten und Berufskollegen die Erfahrung mit Pawpaw’s haben bereits eruieren. Trotz einiger Ausfälle bleiben wir dran und werden die ausgefallenen Pflanzen ersetzten und die Dinge in Zukunft besser machen… Bekanntermaßen sind Pawpaw’s aber auch richtige Spätstarter die die ersten 2 Jahre nicht wirklich viel wachsen. Sehr zuversichtlich stimmt uns, dass wir erste Pawpaw Pflanzen haben die richtig ins Wachsen gekommen sind und uns zeigen, dass Boden und Standort grundsätzlich für sie passen!

Mandeln

Der nasse April hat auch unseren Mandeln Probleme mit Monilia beschert. Ein händischer Schnitt war unumgänglich und sorgte für eine massive Arbeitsspitze im Mai und den Entschluss das Projekt „Schneidgerät für den Traktor“ in Angriff zu nehmen. Aus einem elektrischen Seitenmähwerk eines Rapstisches machten wir kurzer Hand einen Neigungsverstellbaren Baumschneider welcher sich bereits als sehr tauglich erwies. Der Behang im heurigen Jahr ist zwar noch extrem gering aber die Entwicklung der Bäume lässt auf die erste richtige Ernte im Jahr 2024 hoffen. Unsere Mandelanlage entwickelt sich wirklich gut und die Bewirtschaftung läuft mittlerweile fast zu 100% maschinell ab. Die Bearbeitung der Reihen, den Schnitt sowie die Düngung und die Untersaaten können wir mittlerweile mit unseren Maschinen bewältigen – eine immense Entlastung!

Haselnüsse

So eine Freude – Perfekte Entwicklung, erste Ernte und keine ernsten Schwierigkeiten. Wir erfreuen uns jedes Mal beim Anblick unserer Haselnussanlage und sind gespannt wie sie sich weiterentwickelt. Kleine Kniffe mit großer Wirkung führen unser Meinung nach zu der tollen Höhenentwicklung, der satten Farbe der Blätter und der ersten Ernte im 2. Blatt!

Summary

Betrieblich schreitet die Entwicklung voran. Kleinere Rückschläge wie die Ernte 2023 bringen uns nicht aus der Ruhe, vielmehr sind sie uns Ansporn noch besser zu werden. Die vielen neuen Maschinen (Mulcher, Baumschneider, Krümler etc.) die wir heuer angeschafft haben vereinfachen die Bewirtschaftung ganz enorm und erhöhen die Arbeitsqualität ebenso.

Ein spannendes Projekt steht kurz vor der Fertigstellung und dem Ersteinsatz – der Nussknacker samt nachgereihter Sortierung. Die Idee für diese Anlage entstammt einem wissenschaftlichen Paper aus Australien. Adaptiert und umgesetzt wurde die Idee zum Teil von uns selbst und von der Firma Metalltechnik Seyr in Ried in der Rdm. Hoffentlich funktioniert diese Idee um in Zukunft auch Nüsse als Lohn Verarbeiter knacken zu können.

Aufgrund der kleinen Ernte ist das Produktportfolio eher geschrumpft als gewachsen. Diese Entwicklung wird sich hoffentlich bald wieder ändern. Die Ideen für neue Produkte liegen bereits in den Schubladen…

Das wichtigste zum Schluss – Wir leben mit und von der Natur und die gute Entwicklung unserer Kulturen lässt uns mit sehr viel Zuversicht nach vorne schauen. Denn eines ist klar, die Basis für unseren Erfolg ist das Gedeihen unserer Kulturen!

In diesem Sinne…

…ein Sommer mit open/happy End…

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